- Galton
- Galton['gɔːltn], Sir (seit 1909) Francis, britischer Naturforscher und Schriftsteller, * Sparkbrook (heute zu Birmingham) 16. 2. 1822, ✝ Haslemere (County Surrey) 17. 1. 1911, Vetter C. R. Darwins; schrieb Reiseberichte über seine Expeditionen an den Nil, nach Palästina, Nordafrika und in unerforschte Gebiete Südwestafrikas. 1865 veröffentlichte er die Schrift »Hereditary talent and character«, in der er auf die Erblichkeit v. a. der psychischen Eigenschaften hinweist. Durch »Hereditary genius, its laws and consequences« (1869; deutsch »Genie und Vererbung«) gilt Galton als Mitbegründer der Eugenik, der er den Namen gab, und als Begründer der Zwillingsforschung (»The history of twins«, 1875); er stellte eine Reihe von Erbgesetzen auf, u. a. die Galton-Regel (galtonsche Kurve, Zufallskurve), die besagt, dass bestimmte erbliche Eigenschaften stets um einen Mittelwert schwanken. Außerdem erkannte Galton die Unveränderlichkeit und individuelle Einmaligkeit des Hautreliefs und regte den Gebrauch der Daktyloskopie im polizeilichen Erkennungsdienst an. Mit dem Galton Laboratory (London) schuf Galton, der mit seinem Schüler K. Pearson die Grundlagen der statistischen Analyse genetischer Beziehungen legte, eine heute noch führende Forschungsanstalt. - Galtons Arbeiten, die als der Beginn einer empirischen Humangenetik anzusehen sind, waren v. a. durch den (utopischen) Gedanken motiviert, die Qualität der Menschheit durch gezielte Auswahl der Eltern zu verbessern.
Universal-Lexikon. 2012.